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Spielmannsmusik macht gesund

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Im Rahmen der Projektwoche „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“, welche seit einigen Jahren durch das Kultusministerium in der zweiten Oktoberwoche propagiert wird, lud die Fritz-Schäffer-Schule Ostermünchen Gabi Schweiger vom Spielmanns- und Fanfarenzug Beyharting ein, um den Kindern der 5. und 6. Klassen zu erläutern, warum Musik wichtig ist für die Gesundheit. Eine Herausforderung für die Referentin, einen Bogen zu spannen, von Musik, die wichtig ist für Seele und Geist und große Entspannung und auch Genugtuung in unserem Gefühlsleben hervorruft, bis hin zur Spielmannsmusik.

Gabi Schweiger versuchte den Kindern zu verdeutlichen, wie kranke, seelisch belastete Menschen in der "Yeti-Haltung" ihr Leben bestreiten, fröhliche Menschen aber mit Körperspannung ein viel gesünderes Aussehen für die Mitmenschen ausstrahlen, was zur ersten Überleitung auf die Musik hinführte, da man ja im Spielmannszug Beyharting heuer schon fleißig für die deutsche Marschwertung geübt hatte und sehr viel mit Körperspannung und Körperausdruck gearbeitet wurde.


Anschließend entführte Gabi Schweiger die Kinder ins Mittelalter, dem Ursprung des gemeinsamen Musizierens. Die "Spuileit" aus damaliger Zeit waren noch Geächtete, ehr- und rechtlos, zogen von Haus zu Haus, von Burg zu Burg und bestritten so ihren kargen Lebensunterhalt. Sie waren damals schon in ganz Europa unterwegs. Sie fungierten außerdem noch als Gaukler, jonglierten oder spielten Theater und erledigten Bader-Arbeiten, zogen Zähne, rasierten und frisierten die Leute und behandelten Wunden... Zudem waren sie als die damalige Tageszeitung zwischen den Burgen und Bauernhöfen unterwegs.

Spielmannszüge entstanden erst viel später, als das Militär auf die Musiker aufmerksam wurde. Bis zu dieser Zeit hatte man in den Schlachten nämlich ziemlich viele "Fahnenflüchtige" und man kam drauf, dass Soldaten die singen nicht mehr soo viel Angst haben und sich leichter in den Kampf führen lassen. Für Signalinstrumente wurde das Material Metall entdeckt. So entstanden die ersten langen Metallinstrumente, die Businen (Gabi Schweigers Busine hat eine Länge von 2,05 Metern). Es war sehr beschwerlich, mit so einem langen Musikgerät zu hantieren, so kam man schließlich auf die Idee, Bögen einzubauen, es entstanden die ersten Fanfaren, alles noch im Naturtonbereich. Mit einem Demofilm vom Instrumentenbauer Peter Baumann aus Aschau, der auch die Beyhartinger gelegentlich beliefert konnten die Kinder miterleben, wie schwierig es ist, Instrumente zu bauen und wie es schließlich funktioniert, Bögen in Metallrohre zu biegen, es muss nämlich Blei eingegossen werden. Bis zu dieser Zeit gab es ausschließlich Spielmänner (und ein paar Spielweiber), was auch die bei Spielmannszügen sehr verbreitete "Landsknedchts-Bekleidung" erklärt. Um 1830 wurden die Ventile erfunden und ab dieser Zeit entstanden dann die ersten Blaskapellen.

Zum Abschluss konnten die Kinder noch einige Spielmannsinstrumente ausprobieren und hatten sichtlich Spaß, der Spielmannsflöte, der Landsknechtstrommel und den Fanfaren des Spielmannszuges Beyharting Töne und Geräusche zu entlocken. Im Abschlusswort freute sich Gabi Schweiger über die sehr intensive Teilnahme der Kinder und stellte noch einmal die Frage in den Raum: "Geht‘s ihr jetzt in der Yeti-Haltung hoam oder mit Körperspannung"? Ein Tag voller Spaß!

Text: Gabi Schweiger, Bild: Freie Gemeindezeitung 20.10.2017