Schon am Anfang „gscheid gfreid“
Sonnenschein, ein volles Zelt und tolle Stimmung gab es beim Martina-Schwarzmann-Konzert. Der Festauftakt zum 40. Jubiläum des Spielmanns- und Fanfarenzuges Beyharting ist voll gelungen.
Beyharting – Monate harter Arbeit lagen hinter den vielen Helfern des Spielmannszuges, die Nerven waren angespannt und die Muskeln müde. Als dann aber gut eine Stunde vor Konzertstart das Zelt brechend voll war, freuten sich Vorstand Bernhard Schweiger und seine Musiker umso mehr.
Gut 1700 Besucher warteten auf den Auftritt der oberbayerischen Kabarettistin. „G’scheid gfreid“ haben sich die erwartungsfrohen Besucher dann ganz schnell, denn Schwarzmann ist bekannt dafür, den Alltag unter die Kabarett-Lupe zu nehmen. Und schnell konnten sie sich praktisch zu jeder Minute herzhaftes Lachen sichern. Denn die Kabarettistin ergötzte sich an der buckligen Verwandtschaft, dem Haus- und Ehefrauendasein und dem eigenen Mann.
Ihr Blick richtete sich stets auf die kleinen Details, auf oftmals unbeachtete Alltäglichkeiten. Sie sprach von der Dorfgemeinschaft und referierte über die perfekte Pflege ihres künftigen Grabes. Sie machte sich dabei Gedanken, dass die Eisbegonien, die sie eigentlich „schiach“ findet, immer schon vor ihr ausverkauft sind.
Ihr eigenes Grab sollte mit Gemüse bepflanzt werden – schließlich besuche man ein Grab lieber, „wenn’s noch was zum Holen gibt“. Ging es nach ihr, sollten auf den Sterbeanzeigen auch die Kleidergrößen stehen: „Damit man weiß, wo man schöne, alte Kleider holen kann“. Das Publikum leidet und empfindet mit ihr: Schließlich findet man sich meist selbst in dem von der Kabarettistin Gesagten.
Die mit zahlreichen Kabarettpreisen ausgezeichnete Oberbayerin nimmt einen ganz einfach in Wort und Lied mit an Orte, an denen die Gedanken noch nie vorher gewesen sind, und wenn einem doch etwas bekannt vorkommt, kann es gut sein, dass man vielleicht gerade in sich geht und sich selbst wiedererkennt.
Es war jedenfalls ein Abend voller kluger Gedanken, schräger Geschichten und skurriler Lieder, die die meisten Besucher beim Heimgehen zu der Aussage veranlassten: „Heid hama uns gscheid gfreid!“
Gekrönt wurde das Ganze aber noch durch einen ganz besonderen Auftritt am Ende des ersten SchwarzmannTeils. Die Kabarettistin kündigte nämlich ihren „Praktikanten“ an.
Und unter tosendem Beifall des Publikums kam dabei kein geringerer als Stefan Kröll, der mit seinem Kleinkunst-Boarisch über das Projekt „Minga“ referierte, auf die Bühne.
Heute geht das Fest weiter mit der „Max-Sticht-Party“ mit der Band Nirwana. Motto: „Kimm und gwinn!“.
Text und Bilder: Werner Stache / OVB