Seit vielen Jahren schon ist die Sommernachtsserenade des Spielmanns- und Fanfarenzugs Beyharting ein kultureller Höhepunkt in der Gemeinde. In diesem Jahr aber stand das Konzert unter besonderen Sternen: Der Verein feierte sein 35. Jubiläum, der Spielmanns- und Fanfarenzug wurde bayerischer Meister und er stellte seine neue Uniform vor. Am Ende eines langen Abends war es aber wie immer: Langanhaltender Beifall, viele Zugaben und begeisterte Zuhörer.

Nachdem der Klosterinnenhof wegen des mittlerweile großen Besucherinteresses zu klein ist, wichen die Spielleute auf die Pfarrwiese hinter der Kirche aus. "Auch wenn die Sommernacht heuer diesen Namen nicht verdient hat, hoffen wir das es heute hält", so Vorstand und Dirigent Bernhard Schweiger, der mit netten Anekdoten und Erläuterungen durch einen abwechslungsreichen Abend führte.

Sein Wetterwunsch wurde erfüllt, obwohl es nachmittags noch regnete. Mit einem Fanfaren-Dixie begann die dreistündige und beeindruckende Reise durch die Welt der Musik, der auch Bürgermeister Otto Lederer beiwohnte. Die Überraschung: Die Beyhartinger zeigten nochmal ihre Nostalgie-Uniformen vor 20 Jahren, was viele "Aah's" und "Oh's" beim Publikum hervorrief.

Anschließend stellten sich die Instrumentalgruppen (Flöten, Saxofone und Schlagzeuger) mit Liedern wie Adiemus und Hit the Road Jack selbst vor. Nostalgie kam abermals auf, als Schweiger die Amtsgerichtspolka andirigierte.

Der Landesverbandsvorsitzende Franz Kleisinger nahm danach einige Ehrungen vor und dankte dem Verein zu seinem Jubiläum, bevor die Musikreise mit dem Erzherzog-Albrecht-Marsch, zusammen mit den Pullacher Trommlern, flott weiterging. Das letzte Stück der ersten Hälfte war sinnreich der Song "Schön ist die Jugend".

In der Pause gab es Köstlichkeiten aller Art am Büfett sowie erfrischende Getränke. Die zweite Hälfte startete im Fackel- und Kerzenschein und mit einem besonderen "Knall": Die mittlerweile verhangene Bühne öffnete sich, ein Feuerwerk sprühte auf und als sich die Dampfschwaden in den Nachthimmel verzogen erblickte man den Spielmannszug in den neuen Uniformen. "Der Schein ist nun gelüftet, die Gesichter aber sind geblieben", so der stolze Dirigent.

Nach 35 Jahren in ihrer Landsknecht-Uniform gehört diese der Vergangenheit an; künftig zeigen sich die Beyhartinger in der neuen Marching-Uniform. Beraten wurden sie dabei von Alexander Wandinger vom Trachteninformationszentrum des Bezirkes Oberbayern: "Es ist eine ehrliche Uniform, die dem entspricht, was sie heute tun und spielen", so Wandinger. Geht man vom Beifall des Publikums aus, dann kamen die neuen Uniformen sichtlich an.

Das feierliche Stück "Olympic Spirit" war auch das passende Lied für dieses Ereignis. Weiterer Applaus kam auf, als man mit "Heal the World" von Michael Jackson einen Song präsentierte, mit dem man bayerischer Meister wurde.

Die folgenden Stücke zeigten das breitgefächerte Repertoire des Spielmannszuges: Musicalsongs von John Miles oder Filmmelodien wie Jurassic Park. Vor dem letzten Lied bedankte sich Bernhard Schweiger noch bei allen Sponsoren. "Danke, dass ihr alle so hinter uns steht, damit wir so dastehen können, wie wir sind" meinte ein zufriedener Vorstand, der auch explizit der Gemeinde Tuntenhausen für die Unterstützung dankte. "Weilst a Herz hast wie a Bergwerk" von Rainhard Fendrich war das vielumjubelte Schlusslied, dem die Zuschauer mit Feuerzeuglichtern ein entsprechendes Ambiente gaben. Einige Zugaben mussten Schweiger und seine fleißigen Musiker dann aber doch noch geben, bevor der Abend am Büfett und seinen zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten ausklang.

Bild: Werner Stache

Text: ovb-online.de