Musikalischer Hochgenuss vom Feinsten
Dieser Abend wird lange in Erinnerung bleiben. Beim bunten Abend am Vortag des 40. Jubiläums des Spielmanns- und Fanfarenzuges Beyharting gab es nicht nur viel Unterhaltung, sondern auch musikalischen Hochgenuss vom Feinsten. Dafür sorgten deutsche und bayerische Meister der Spielmannszüge.
In der gesamten Region begann der Festsamstag bereits nachmittags mit Standkonzerten der teilnehmenden Spielmannszüge, bei denen diese die Musik in die jeweiligen Orte brachten und damit auf das große Fest hinwiesen. Die Aufwartung fand viele Zuschauer und genauso viel Applaus. Den gab es dann aber beim „Bunten Abend“ im Festzelt mehr als reichlich.
Trotz eines heftigen Gewitterregens kurz vor Beginn war das Zelt voll, als Vorstand Bernhard Schweiger den Abend mit einem „Es ist so weit“, eröffnete. Neben Schirmherr Georg Weigl weilte auch Landtagsabgeordneter Otto Lederer und Ehrenbürger Josef Haas, Diakon Josef Hilger sowie Franz Kleisinger, Vorstand des Landesverbands für das Spielmannswesen in Bayern unter den Gästen.
Nach einer Gedenkminute für die Opfer des Amoklaufes von München begann der musikalische Festreigen, den die fränkischen Herolde Neubrunn eröffneten. Nach einer Einlage der „Starlights“ aus Bad Aibling kam der Patenverein aus Pullach auf die Bühne und brachte ein besonderes Geschenk mit: eine lebende Sau.
Mit dem Spielleuteorchester Michelbach (bereits dreimal deutscher Meister) marschierte dann der älteste Spielmannszug Bayerns ein. „Bereits 1906 sind sie erwähnt“, so Schweiger, der informativ und charmant durch den Abend führte. Dass einst das Spielmanns- und Trachtenwesen näher beieinanderlag, dokumentierte der Auftritt der Ostermünchner Goaßlschnoiza und des Trachtenvereins Schönau mit der Bairer Musi. „Dafür haben wir sogar einen echten Parkettboden zum Platteln noch auf die Bühne gebaut“, so der Vorstand.
Schmissig wurde es, als der Moderne Musikzug CC Amorbach einmarschierte und vorspielte. „Die traten bereits beim Bundeskanzlerfest 1990 auf“, erklärte Gabi Schweiger, Dritter Beyhartinger Vorstand. Dann aber bahnte sich der Höhepunkt des Abends an, der Auftritt des Modernen Spielmanns- und Fanfarenzuges Retzbach. Die Beyhartinger haben zu den Retzbachern ein sehr enges Verhältnis, wie Schweiger bekundete: „Wir haben viel von ihrer Stilrichtung übernommen.“ Der mehrfache bayerische und deutsche Meister zeigte dann auch eindrucksvoll, warum er diese Titel gewonnen hatte. Keine Hand blieb beim Auftritt der Retzbacher ruhig. Als zum Abschluss die Trompeter von der Bühne auf die Bänke stiegen, waren auch die Gäste im Festzelt kaum noch zu halten.
Mystisch, ruhiger wurde es in der Folge beim Auftritt der jungen Ostermünchner Garde, die zeigte, wie schön es sein kann, wenn man Akrobatik mit Musik verbindet. Der letzte Auftritt blieb dem Hausherrn, dem Spielmanns- und Fanfarenzug Beyharting, vorbehalten. Schon beim Einmarsch standen alle und beklatschten den Jubelverein. Dies war die Krönung des bunten Abends. Das fand auch Bürgermeister und Schirmherr Georg Weigl: „Wir hatten heute einen wunderbaren Abend.“ Nach dem Schlussauftritt der Bey hartinger folgte eine Party an der Bar.
Text und Bild: Werner Stache / OVB