"Immer sauwohl gefühlt"
Sfz Beyharting bietet Ausbildung für Groß und Klein
Jetzt wird wieder musiziert. Auch beim Beyhartinger Spielmanns- und Fanfarenzug beginnen langsam wieder die Proben – wenn auch in kleinem Rahmen. Der Verein bietet seit vielen Jahren eine Musik-Ausbildung an. „Wir wollen allen Mitgliedern dazu verhelfen, dass sie die musikalische Leistungsprüfung erfolgreich absolvieren“, so Gabi Schweiger, die 33 Jahre Vorsitzende des Vereins war.
Jeder kann ein Instrument erlernen - Davor steht allerdings der Fleiß. Kurz: Es muss ordentlich geübt werden. Daneben steht bei den Musikern aber auch die Freude an der Gemeinschaft. Und der Verein stellt auch kostenlos das gewählte Instrument bereit.
„Das Erlernen eines Instruments ist bei uns in jedem Alter möglich“, so Vorsitzende Nicole Schnitzenbaumer. Neben Kindern sind genauso Erwachsene, Spät- oder Wiedereinsteiger jeden Alters willkommen. Die praktische Ausbildung auf dem Instrument findet in der Regel in den Übungsräumen in Beyharting statt. Die ehrenamtlichen Ausbilder nehmen dabei an Musikleistungskursen des Landesverbandes Bayern teil.
Kleingruppen erleichtern dabei das Lernen. Und die Auswahl an Musikinstrumenten ist groß. Von den Blasinstrumenten über Trompete, Spielmannszugflöte, Blockflöte, Konzertflöte bis hin zu Sousafon, Posaune, Saxofon, Schlagwerk und Percussion reicht die Palette. Warum die großen und kleinen Musiker zum Spielmannszug gekommen sind, haben sie dem Mangfall-Boten erzählt.
Katrin Seiter (43) ist seit einem Jahr Mitglied im Musikzug. Sie wurde von ihrer Tochter Mia (9) „angesteckt“, die Flöte spielt. Seiter fing mitten im Corona-Jahr an. Zuerst mit diversen Online-Plattformen, dann echtem Flötenunterricht. „Ich hatte endlich was gefunden, was mir Spaß macht“, so Seiter, die sich sehnlichst wünscht, endlich auch gemeinsame Auftritte mit den anderen Musikern zu erleben. Das sieht auch Ausbilderin Maria Maier (34), die schon 25 Jahre im Spielmannszug aktiv ist, so: „Es ist spannend, mal jemanden auszubilden, der schon ein Instrument spielen kann.“ Katrin Seiter hat bereits in der Schule Querflötenausbildung gehabt und als Teenager leider die Lust am Musikspielen verloren. Obwohl Katrin wegen der Pandemie noch nie mit allen Musikern üben konnte, ist sie trotzdem sehr motiviert.
Wolfgang Horseling (58) spielt erst seit 2014 Saxofon: „Auf den Spielmanns- und Fanfarenzug Beyharting bin ich über Artikel im OVB aufmerksam geworden. Hier hat mir von Anfang an das sehr moderne Repertoire sowie der doch große Unterschied zu den klassischen, bayerischen Blaskapellen gefallen.“ Beim 40. Jubiläum des Spielmannszuges hat Horseling dann die Anmeldung mitgenommen. „Im Frühjahr 2018 habe ich mich zur ersten Probe getraut. Ich bin sofort herzlich aufgenommen worden. Wurde von allen begrüßt, als ob ich schon immer dabei bin.“ Vor dem Unterricht müsse niemand Angst haben, dass er in irgendeiner Form vorgeführt wird. „Ich habe mich bei den Gesamtproben immer sauwohl gefühlt.“
Nadja Dunker (24) hat sich vor knapp vier Jahren dem Spielmannszug angeschlossen. Warum so spät? „Bislang hatten mich Schule und Ausbildung sehr in Anspruch genommen. Durch meinen Bruder, der schon seit zehn Jahren Mitglied ist, bekam ich mit, welche tolle Gemeinschaft beim Spielmannszug herrscht. Nach einem ersten Reinschnuppern in eine Musikprobe war für mich klar, da will ich mitmachen. Nach den ersten Jahren mit lehrreichen Proben, großartigen Auftritten und Festen, kann ich stolz sagen: Ich bin ein Teil der Mannschaft geworden. Ich fühle mich sehr wohl beim Verein.“ Hans Daxenbichler (57) führte „die Freude und Liebe zur Musik“ zum Spielmannszug. „Das tolle Miteinander von Alt und Jung fasziniert mich ebenso wie die vielen Auftritte in der gesamten Region. Es macht richtig Spaß mit tollen Menschen Musik zu machen“, so Hans Daxenbichler. „Die Geborgenheit in diesem Verein das tolle Miteinander und die Gewissheit, mit unserer Musik anderen Menschen Freude zu machen begeistert mich einfach.“
(Quelle: OVB, Werner Stache)